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Myanmar (vormals Burma)
Von Ranong aus machten wir 1995 einen kurzen Ausflug nach Myanmar , das bis 1989 noch Burma hieß. Ein paar Jahre früher wäre das nicht möglich gewesen, da Burma mit Thailand fast noch im Kriegszustand lebte. Das hatte sich jedoch sehr gebessert und Burmesen durften sogar in Thailand arbeiten. Der Ausflug begann mit einer dreißigminütigen Bootsfahrt, die uns vom südthailändischen Ranong nach Burma brachte. Sobald wir das Boot verlassen hatten, bot sich uns ein ganz neuer Anblick bzgl. Menschen und Kultur. Während wir von Thailand her mittlerweile eine ziemlich ruhige Lebensweise gewohnt waren, trat man hier bei der Ankunft mitten ins volle Leben. Ein Gewusel von Menschen war das! Sie sahen auch ganz anders aus, als die Thailänder . Größer und dunkelhäutiger waren sie, mehr ein Volk, das den Indern ähnelt. Auf den Straßen war auch dort reges Treiben, wo nicht gerade Markt war. Doch bevor wir uns auch in die Menschenmenge mischten, um am betriebsamen Leben hautnah teilnehmen zu können, fuhren wir mit Jeeps zu einer Tempelanlage. Dort war ein riesiger liegender Buddha zu sehen, der über dem Hafen thronte. In der Tempelhalle waren Buddhas im thailändischen, indischen und burmesischen Stil zu sehen. Sie sind gut durch die Länge der Ohrläppchen zu unterscheiden. Bei den Thailändem sind diese noch normal. Die indischen Buddhas haben recht lange – das bedeutet ein langes Leben. Bei den burmesischen Buddhas reichen die Ohrläppchen bis auf die Schultern. In der Tempelhalle war ein Rundgang, der ganz mit kleinen Spiegeln verkleidet war. Wie auch sonst bei den Buddhisten, sollen diese Spiegel die Sterne darstellen und die Weite des Weltalls symbolisieren. Der Tempel lag auf einem Hügel über der Stadt und die Sonne brannte erbarmungslos. Darin findet man, wie in allen burmesischen Heiligtümern, die Buddhas der acht Wochentage. Jedem Tag – Donnerstag bis Dienstag – ist ein Buddha zusammen mit einem Planeten, einem Mythischen Tier und einer Himmelsrichtung zugeordnet. Der Mittwoch ist in Vor- und Nachmittag geteilt. Gläubige übergießen die Figuren mit Wasser, damit ihre Wünsche in Erfüllung gehen. Wir waren froh, als wir wieder hinunterfuhren. Dort ging es dann durch die schmalen Sträßchen des Marktes zurück zum Hafen und mit dem Boot wieder nach Ranong . Ein kurzer Zwischenfall stoppte uns jedoch mitten in der Meeresbucht: ein kleiner Junge hatte sich als blinder Passagier auf unserem Schiff versteckt und wurde in ein kleines Boot umgeladen, das auf dem Weg nach Burma war.
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