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Der Gambia
Ein Erholungsurlaub in AfrikaTja, was treibt uns dazu, Im November noch einen Kurzurlaub in Afrika zu machen? Unsere Firma! – ...die uns nicht erlaubte, nicht genommenen Urlaub mit ins nächste Jahr zu übertragen. Also musste ein Reiseziel her, das um diese Jahreszeit erstens warm aber nicht zu heiß und zweitens trocken war. Das war gar nicht so einfach zu finden, denn in den warmen Gegenden hatte im November meist die Regenzeit ihr Ende und deshalb war es dort noch nass und schwül. Aus den Klimatabellen der Reiseveranstalter hat Rosi dann doch noch ein Land gefunden, das unseren Vorstellungen entsprach: Gambia. Und so kam es zu unserem Abstecher nach Afrika. AnreiseUnser Hinflug, der laut Unterlagen über eine Stunde länger dauern sollte als der Rückflug, führte uns zuerst auf eine der Capverdischen Inseln, wo wir im Regen zwischenlandeten und die meisten Passagiere ausstiegen. Nachdem ebenso viele wieder zugestiegen waren, ging es weiter nach Banjul, der Hauptstadt Gambias. Leider hatte ich es geschafft, an der kalten Außenwand des Flugzeugs gelehnt einzuschlafen, so dass ich den ganzen Urlaub über eine Erkältung auskurierte. In Banjul empfing uns strahlender Sonnenschein und ein Bus, der uns zum Hotel Kairaba brachte. Da wir die meiste Zeit unseres Urlaubs dort verbringen wollten – schließlich sollte es ein Faulenzerurlaub werden – hatten wir uns das beste Hotel in Gambia ausgesucht und unsere Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Eine großzügige Anlage, schöne Zimmer, ein herrlicher schwarzer Strand mit nicht ganz glattem Meer – was uns besser gefällt – bequeme Liegen, große Sonnenschirme am üppigen Pool und die Happy-Hour zur richtigen Zeit machten den Aufenthalt dort sehr angenehm. Vor dem Hotel war eine kleine Straße mit Supermärkten, Restaurants, Telecom, Bars und einem Touristenmarkt mit Souvenirs – und natürlich die in Afrika wohl unvermeidlichen Kinder und Bettler. "How are you?"Kaum hatte man – besonders in den ersten Tagen, wo man als Neuling besonders auffiel – einen Fuß vor das Hotel gesetzt, schon war man schon von Einheimischen umringt und das Ritual begann: "How are you?" (Wie geht es Ihnen?), "Where do you come from?" (Wo kommen Sie her?), "Oh, I have friends there!" (Oh, ich habe Freunde dort!), "What's your name?" (Wie heißen Sie?) und dann das unvermeidliche "Can you give me your adress?" (Können Sie mir Ihre Adresse geben?). Aber trotz dieser erst recht unangenehmen Prozedur waren die Leute immer freundlich. Nach einigen Tagen verloren die meisten dann auch das Interesse an uns, denn neue "Opfer" waren inzwischen angekommen. SouvenirsAuf dem kleinen Touristenmarkt gab es eigentlich nur die zwei Souvenirs, die für diesen Teil Afrikas typisch sind: Schnitzereien und Batik. Dabei stehen Bude an Bude und fast jeder hat das Gleiche. Dadurch ist die Konkurrenz auch groß und wenn man vor einem Stand stehen bleibt, versuchen die Nachbarn direkt, einen zu sich zu locken. Doch die Konkurrenz hat auch ihr Gutes: Man kann durch Handeln recht gute Preise erzielen, selbst auf diesem Markt vor dem Hotel. Dabei braucht man auch keine Sorge zu haben, dass es die Armen der Bevölkerung träfe, denn die Leute, die dort verkaufen, machen einen guten Profit. Das merkt man, wenn sie einem am Abend auf einmal in prunkvollen Gewändern begegnen. Vor diesem Markt gab es noch einen Obststand und Korbwaren zu kaufen. EssenDa es auf der Welt wohl kaum ein Hotel gibt, wo nicht Restaurants davor sind, haben wir diesmal nur Übernachtung und Frühstück gebucht – übrigens das erste mal auf unseren Reisen. Durch das Faulenzen und das reichliche Frühstück fiel das Mittagessen einfach aus. Da wir meist am Strand unter den dicken Sonnendächern lagen, verbrauchten wir ja auch nicht viele Kalorien. Dafür haben wir dann abends zugeschlagen. Hierfür hatten wir uns zwei Restaurants gesucht. Das eine war ein libanesisches, dessen klimatisierten Raum wir nach dem ersten Mal mieden. Wir saßen lieber draußen, wo abends ein angenehmes Lüftchen wehte, als drinnen. Dort war es wohl kühler, die Luft aber leider auch so feucht, dass man trotzdem schwitzte. Das zweite war mehr eine Bar, aber dort gab es die typisch einheimische Küche. Meistens besteht diese aus Fisch und Reis. Fisch ist in Gambia sehr billig, Fleisch dagegen ein Luxusgut. Reis ist das Hauptnahrungsmittel und zusammen mit Hirse, aus der Couscous gemacht wird, die Lebensgrundlage des Landes. Die Zubereitung ist recht einfach: Der gebratene Fisch kommt über den Reis. Darüber wiederum gibt man stark gebratenes Gemüse mit Zwiebeln. Ein recht schmackhaftes und bekömmliches Gericht, das man von mild bis hin zu scharf haben kann. KlimaVom Wetter her hatten wir wohl die optimale Zeit ausgesucht. Die Regenzeit war gerade zu Ende gegangen, so dass alles grünte und blühte. Aber es war trocken und von der Temperatur her gut auszuhalten. Das Wasser im Meer war erfrischend, aber nicht zu kalt. Die Temperaturen stiegen tagsüber allerdings über dreißig Grad an – nicht unangenehm, wenn man faulenzen kann. Kunta KinteGambia würde wahrscheinlich immer noch seinen Dornröschenschlaf schlafen, gäbe es nicht Alex Haley und seinen Roman Roots. Juffure, das Heimatdorf des Sklaven Kunta Kinte ist seitdem zu einem Wallfahrtsort für Schwarzamerikaner geworden, die dort ihre Wurzeln zu finden hofften. Wegen des fehlenden Komforts im Lande hat das allerdings schnell wieder nachgelassen. Trotzdem bietet jeder Veranstalter Tagesausflüge zu diesem Dorf an. Zu der ganzen Geschichte der Sklaverei gehört natürlich auch die Sklaveninsel James Island, auf der die Sklaven vor ihrem oftmals tödlichen Weitertransport gesammelt wurden. Heute ist die Insel ein Weltkulturerbe der UNESCO. Die Überreste des ehemaligen Sklavenlagers Fort James sind heute zu besichtigen. Auf unserem Ausflug sahen wir einige Überreste des Skalvenhandels.
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