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Die drei großen Städte im GambiaEigentlich wollten wir gar nicht so bald irgendwelche Aktivitäten entfalten, aber die Fahrt durch die drei Städte Gambias wurde nur montags angeboten und so waren wir gezwungen, diesen Ausflug direkt am Tag nach unserer Ankunft mitzumachen, wenn überhaupt. Da wir durch unsere River-Tour viel vom Land zu sehen hofften, wollten wir unseren Eindruck vom Land aber dann doch direkt vertiefen. So ging es dann los in die drei Städte, die an der zehn Kilometer breiten Mündung des Gambia River in den Atlantik liegen. Banjul, Serekunda und BakauUnser Hotel lag am Rande von Serekunda, mit über hunderttausend Einwohnern der größten Stadt des Landes. Banjul, die Hauptstadt liegt auf einer Halbinsel und zählt etwa sechzigtausend Einwohner. Die dritte Stadt ist Bakau, das Beverly Hills von Gambia. Dort wohnen nur zwanzigtausend Menschen, die gehören aber eindeutig zur reicheren Schicht in Gambia. Hauptsächlich sind hier die Angestellten der Hotels zu hause, die gegenüber der restlichen Bevölkerung ein gutes Geld verdienen. Es gibt wohl nur einige wenige Hotels, aber die Küste entlang findet man auch einfachere Lodges und Guesthouses. Fährt man durch die Städte, kann man sich eines ärmlichen Eindrucks nicht erwehren. Für unsere Augen sieht es furchtbar aus. Fast überall Wellblech, das zum Dachdecken und als Zaun Verwendung findet. Für Gambier ist das allerdings ein Zeichen von Wohlstand, denn das Wellblech hält lange Jahre, hingegen muss das für uns doch wesentlich besser aussehende Elefantengras spätestens nach der zweiten Regenzeit ersetzt werden. Die Gebäude selbst sind hier in den Städten aus Lehmziegeln erbaut und in Bakau sieht man auch schon öfters richtige Häuser. In Banjul sind auch einige der schon sehr zerfallenen Kolonialbauten der Engländer zu sehen, die heute als Amtsstuben dienen. Die Straßen sind nicht asphaltiert, sondern bestehen aus festgestampften Laterit. In der Regenzeit ein roter Sumpf, in der Trockenzeit der Grund für ein immer schnell in ungesundem Rot gepudertes Äußeres. Am Straßenrand werden verschiedene Gemüse und auch Obst verkauft. Da im November die Zeit der Melonen ist, sieht man Berge davon zum Verkauf bereit liegen. BatikWir besuchten eine sogenannte Batikfabrik. In Wirklichkeit ein Hinterhof, in dem eine Familie versucht, sich mit Batik-Arbeiten den Lebensunterhalt zu verdienen. Die Ergebnisse können sich durchaus sehen lassen und wenn man weiß, wieviel Arbeit die Herstellung eines Stückes Batik-Stoff bedeutet, dann kommen einem die verlangten Preise spottbillig vor und man ist fast geneigt, etwa zu kaufen ohne zu handeln. Das sollte man allerdings nicht tun, denn erstens verdirbt es die Preise und zweitens bezahlt man den drei- bis vierfachen normalen Preis. Wie wird nun Batik hergestellt? In großen Fabriken wird ein Muster aus Wachs mit Holzstempeln auf den Stoff gedruckt. Hier allerdings wird alles noch von Hand gemacht. Das heiße Wachs wird mit kleinen Drahtschlingen in Mustern auf den Stoff gemalt. Dieser wird dann gefärbt, dann wird das Muster ergänzt, wieder gefärbt und so weiter, bis das Muster fertig ist. Dabei wird als erstes die hellste Farbe und als letztes die dunkelste verwendet. Anschließend wird das Wachs wieder aus dem Stoff herausgekocht. An den Stellen, wo bei der jeweiligen Farbe das Wachs war, kam keine Farbe hin und so entsteht dann das ganze Endprodukt. NationalmuseumIm ehemaligen Gebäude des British Council ist heute das Nationalmuseum untergebracht. In drei Stockwerken ist auf recht engem Raum ein geschichtlicher Abriss von Gambia zu sehen, weiter Gerätschaften, Masken und Musikinstrumente der neun in Gambia vertretenen Stämme. Da ist schon der nahegelegene Albert Markt interessanter. MarktDas erste, was mir auffiel, als wir auf den Albert Markt kamen, waren die Berge von bunten Plastikschüsseln und Eimern, die angeboten wurden. Plastik ist in Gambia noch ein sehr neuer Werkstoff, der lange haltbar, leicht und relativ preiswert ist. Deshalb wird er in den Städten langsam von der Bevölkerung akzeptiert. Meistens findet man jedoch auch hier noch Kalebassen in allen Größen, die als Behältnisse für alles mögliche dienen. Der Markt selbst ist recht groß und teilt sich in verschiedene Zonen ein. Zum einen gibt es spezielle Gebiete für Gemüse, Fleisch, Fisch, Haushaltswaren, zum anderen auch einen recht großen Touristenmarkt, wo Schnitzereien und Batik als Souvenirs verkauft werden. Im nicht-touristischen Teil ist es wohl recht eng und es gibt große Gedränge, aber es ist doch viel interessanter, als dort, wo jedem Touristen ein Polizist auf dem Fuße folgt, damit die Fremden sich sicher fühlen. Unvermeidlich auf dem gesamten Markt sind die Erdnußhändler, die ihre Schubkarren mit Nüssen geschickt durch die engsten Gässchen jonglieren. Zum Abmessen genügen drei alte Blechdosen und eingepackt wird in Tüten aus Zeitungspapier. BräustüberlEs ist das beste Restaurant in Banjul, so wurde uns versichert, auch wenn es seit der Übernahme durch einen libanesischen Wirt etwas nachgelassen hätte. Wir waren allerdings so spät dran, dass wir es nicht mehr testen konnten, denn als wir ankamen, hatte die Küche nur noch Hühnersandwich zu bieten. Auch die einheimische Drei-Mann-Combo, die in der Mitte des Hofes einen Reggae nach dem anderen spielte, war bald schon am Einpacken. Selbst das einheimische Bier war ausgegangen, so dass wir mit Beck's vorlieb nehmen mussten. Aber wir hatten die Rundfahrt ja nicht wegen des Mittagessens gemacht. Heilige KrokodileDie letzte Station auf unserer Fahrt an diesem Tage war das als heilig verehrte Krokodilbecken von Kachikally, das am Rande von Bakau liegt. Es ist eines von drei als heilig verehrten Krokodilbecken. Vor allem Frauen, die keine Kinder bekommen, pilgern hierher, um sich mit dem Wasser des Beckens zu waschen. Wer will kann unter Aufsicht auch am Rand des Beckens herumlaufen und die herumliegenden Echsen streicheln. Als wir dort waren lagen sie träge und anscheinend satt herum, doch möchte ich nicht mein Leben darauf verwetten, dass nicht doch einmal eine von ihnen schnell zuschnappt.
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