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Phra Nakhon Si AyutthayaWas bleibt von einer Hauptstadt übrig, wenn feindliche Nachbarn sie nach jahrelanger Besetzung verlassen? In Thailand üblicherweise Schutt und Asche. Dies kommt daher, dass die feindlichen Nachbarn die Burmesen sind und diesen war der Nachbar Thailand früher ein arger Dorn im Auge. Ein Jahrhundert dauernder Krieg herrschte zwischen beiden Staaten. Erst in jüngster Zeit haben sich die Beziehungen normalisiert. Die Angriffe burmesischer Krieger auf die Hauptstädte Thailands waren auch nicht selten und so ist es nicht verwunderlich, dass es ihnen einige Male gelang, die Hauptstadt zu erobern. Weniger schön ist, dass sie nach einiger Zeit der Plünderung die Stadt niederbrannten und dann verließen. Übrig blieben nur die Reste der wenigen Gebäude, die aus Stein gebaut waren. Dies sind nur die wichtigsten Tempel. Der nutzlose Haufen wurde dann auch von den Thai verlassen und eine neue Hauptstadt gegründet. Sukhothai war die erste Hauptstadt, die dieses Schicksal erlebte, Ayutthaya – vollständig: Phra Nakhon Si Ayutthaya –die zweite. Die nördliche Hauptstadt Chiang Mai entging nur knapp demselben Schicksal.
Die übriggebliebenen Steinhaufen hatten keinerlei Wert für die gebeutelte Bevölkerung und der Dschungel eroberte die Gegend schnell zurück. Erst, als Besucher ins Land kamen, die Interesse an der Vergangenheit Thailands bekundeten, wurde begonnen, diese Reste wieder erreichbar zu machen. Doch die lange Zeit unter dem grünen Blätterdach hatte ihren Tribut gefordert. Die Wurzeln der wuchernden Pflanzen zerstörten die Bausubstanz. Putz und Wandschmuck wurden von den Backsteinwänden abgesprengt und schwere Bauten begannen, sich unter ihrem eigenen Gewicht zu neigen. Dann erkannten die Thailänder , dass sich auch mit alten Steinhaufen Geld verdienen lässt und befreiten die Zeugen ihrer Vergangenheit von der Last des Dschungels. Es wurde der gesamte Stadtbezirk in einen großen Park verwandelt. Die einzelnen Tempelanlagen wurden gesäubert und einige wenige gut erhaltene sogar restauriert. 1995 besuchten wir Ayutthaya . Mit dem Bus von Bangkok aus ist das eine recht schnelle Fahrt, sofern man früh genug fährt, um dem morgendlichen Stau zu entkommen. Bald erreichten wir die Anlage mit ihren über 500 Ruinen. Unseren ersten Stop machten wir am Wat Mahathat . Er wurde gebaut, als Ayutthaya zur Hauptstadt Thailands wurde. Über die Flüsse konnten Hochseeschiffe bis an die Stadtgrenzen segeln! Durch einen Kanal an der Nordseite der Stadt machte man das drei mal fünf Kilometer große Gebiet zu einer Insel, die gut zu verteidigen war. Von 1350 bis 1767 war Ayutthaya Hauptstadt und beherbergte 33 Könige. Dann nahmen die Burmesen die Stadt ein und plünderten sie. Alles, was für die Soldaten ohne Interesse war, wurde verbrannt. Bibliotheken und Kunstsammlungen gingen verloren, die sich in Ayutthaya als kulturellem Mittelpunkt des Landes angesammelt hatten. Dadurch wurden die meisten historischen Dokumente aus den 400 Jahren vernichtet. Die Burmesen kehrten anschließend in ihre Heimat zurück. Der einzige Anlass zur Plünderung war der Neid. Wir fuhren weiter zum Wat Nah Pra Meru , der vermutlich auch aus dem 14. Jahrhundert stammt. Er wurde kürzlich in seiner alten Form wieder aufgebaut und man kann den Viharn besuchen. Eine andere Kapelle wurde erst in der Mitte dieses Jahrhunderts nach altem Vorbild wieder aufgebaut: der Vihan Phra Mongkol Bopit mit dem größten sitzenden Buddha des Landes. Auch viele Einheimische kommen in diesen Tempel, um zu beten. So braucht man sich nicht zu wundern, wenn sich außerhalb viele Stände mit Souvenirs, Speisen und Getränken niedergelassen haben.
Dort endete auch unser Besuch Ayutthayas . Wir fuhren weiter zum Bang Pa In , um anschließend auf einem Schiff zu Mittag zu essen, das uns bis zum Abend nach Bangkok zurückbrachte.
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