Samos-Stadt – Vathí

Die Hauptstadt von Samos heißt sinnigerweise auch Samos und wird zur Unterscheidung Samos-Stadt oder von den Einheimischen auch Vathí genannt. Entstanden ist sie als Hafen der Altstadt Áno Vathí , die auch heute noch einen Besuch verdient.

Vathí ist eine quirlige Stadt, deren Hauptgeschäftsstraße alles bietet, was man im täglichen und touristischen Leben so braucht. Und auch, wenn es etwas beschwerlich ist, lohnt sich der Aufstieg in die Altstadt. Die Gassen in Áno Vathí sind steil und eng.

Charakteristisch dort sind die vielen Simse und Balkone ab dem ersten Stock. Teilweise sind die Gassen regelrecht überdacht davon. Das war eine hier gebräuchliche Methode, den sehr engen Platz an den Hügeln möglichst gut als Wohnfläche zu nutzen. Die Wege sind ofmals so steil, dass sie als Treppen ausgelegt werden mußten. Nur wenige Straßen durch Áno Vathí sind befahrbar.

Vathí ist um eine große Hafenbucht herumgebaut. Hauptblickfang ist der Pythágoras-Platz an der Sofoúli , der Uferpromenade. Nicht zu übersehen ist dort der Marmorlöwe, der an den griechischen Freiheitskampf erinnert.

In der Nähe der Àgios Spyrídon , einer von einem Tabakhändler 1909 gestifteten großen Kirche, lädt das Café im Stadtpark zu einer Rast bei frischgepresstem Orangensaft, einem Frappé oder einem griechischen Kaffee ein.

Gleich daneben das Archäologische Museum , in dem sich der fünf Meter hohe und fast vier Tonnen schwere Kouros von Samos befindet. Das ist die Statue eines Jünglings, deren Leib erst 1980 durch deutsche Forscher entdeckt wurde. Nachdem auch noch 1984 der Kopf gefunden wurde, ist der Koloss nun fast vollständig. Doch erst durch die Absenkung des Bodens und Anhebung der Decke passte der Kouros in das Museum.

In der Stadt waren wir einige Male. Die Busverbindung von Kokkári aus war selten, aber gut und eine Besichtigung der parallel zur Promenade verlaufenden Einkaufsstraße dauert auch einige Zeit, wenn man sehen will, was dort alles unter die Leute gebracht werden soll. Wenn allerdings jemand meint, er bekäme Souvenirs dort billiger als in den anderen Orten auf Samos , sieht sich getäuscht. Auch die Auswahl ist größtenteils dieselbe.

Trotzdem lohnt sich ein Bummel durch die Straße, die die gesamte Neustadt durchzieht, denn sie ist nicht nur auf Tourismus eingestellt, sondern versorgt auch die griechische Bevölkerung mit allem Notwendigen. Zurück kann man ja dann etwas höher laufen, wo man schnell von der Atmosphäre einer griechischen Stadt bezaubert wird.

Zu empfehlen ist hier übrigens wie überall auf Samos die Giros Pita, ein kleines Fladenbrot, das zusammengerollt und mit Giros, Tsatsiki, Zwiebeln und einigen Pommes frites gefüllt wird. Ein schneller wohlschmeckender Imbiss für wenig Geld. Aber Samos hat für alle Geschmäcker etwas zu bieten – wir haben uns allerdings an die griechische Küche gehalten, die hier teilweise auch schon an die türkische angelehnt ist. Besonders Fleischgerichte mit Joghurt sind zu empfehlen!

Letzte Änderung vom 29.07.2008